Dienstag, 5. Juli 2016

Bodyfinder - Das Echo der Toten



Allgemeines:

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten
Autorin: Kimberly Derting
Verlag: Coppenrath (2010)
Genre: Fantasy/ Mystery
ISBN: 978-3815798737
 Originaltitel: The Body Finder
Seitenzahl: 400 Seiten
Weitere Bände: Ruf der verlorenen Seelen 
Preis:  16,95€ (gebundene Ausgabe)
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Inhalt:

"Ein Kranz schillernder Farben leuchtete im See auf, fing sich zwischen den Gräsern und drang durch die Wasseroberfläche zu Violet hinauf. Sie spürte das strahlende Licht wie ein pulsierendes Echo unter ihrer Haut vibrieren. Es hallte in ihren Adern wider und strömte heiß durch ihren Körper. Es war stark, stärker, als sie es jemals zuvor wahrgenommen hatte. Das konnte nur eines bedeuten. Da unten war etwas Totes. "

Seit Violet Ambrose ein kleines Mädchen ist, ist sie anders: Sie vernimmt ein Echo der Lebewesen, die gewaltsam um Leben kamen.
Wie magisch wird sie von ihnen angezogen, spürt ihre pulsierenden Echos unter der Haut vibrieren, das kann eine Farbe oder ein Geräusch sein . Für sie ist diese Gabe jedoch alles andere als ein Geschenk. Von dieser Fähigkeit wissen nur wenige Personen: Ihre Eltern, ihr Onkel und ihre Tante und ihr bester Freund Jay. So lebte sie ihr Leben ohne weitere schockierende Funde nachdem sie bereits mit sieben ihre erste Menschenleiche gefunden hatte. Doch nun soll sich einiges ändern:  als sie bei einem Stranspaziergang eine Mädchenleiche findet und weitere folgen, muss sie sich widerwillig damit abfinden, dass sie die Einzige ist, die den Serienmörder aufhalten kann, der die kleine Stadt heimsucht, in der sie mit ihrer Familie lebt. Mithilfe ihres besten Freundes Jay macht sie sich auf die Suche. Aber dann passiert etwas, womit Violet nie gerechnet hätte: Sie verliebt sich in Jay. Und merkt dabei gar nicht, wie nahe sie dem Mörder bereits gekommen ist. Bis sie selbst zu seiner Beute wird...


Bewertung:

„Sie war ruhelos, ihre Träume waren zerstückelt und verstörend.“

Das Cover ist mal erfrischend anders, ein rote Blüte oder ein Blatt -lässt sich nicht genau sagen- ziert das ansonsten völlig schwarze Cover. Leider kann ich zur Geschichte keinen Zusammenhang finden. Aber das ist ja nicht das Wichtigste. Es macht sich sehr hübsch im Bücherschrank! Den Titel aber finde ich super passend diesmal, zur Abwechslung wurde er mal vom Amerikanischen übernommen, was Verlage ruhig öfter tun sollten. Die Autoren haben sich ja schließlich bei der Namensgebung etwas gedacht!



In "Das Echo der Toten" verbirgt sich eine wunderbare, schaurige Idee, die leider nicht ganz zu meiner Zufriedenheit umgesetzt wurde. Auch wenn die Seiten schnell umgeblättert und das Buch fertig gelesen ist, ist besonders der Anfang ein wenig schleppend, nachdem der Prolog ordentlich temporeich gestartet ist. Am Anfang stand ich dem ganzen sehr kritisch gegenüber da auch vor allem die Gefühle von Violet im Vordergrund standen und etwas von der ganzen Sache mit dem Mord ablenkte. Man wird ewig in ihr leben und ihr Umfeld eingeführt, was den Anfang etwas zäh macht, aber positiv für das Verständnis ist. Violet ist ein nicht ganz so normales Mädchen, führt aber ein ganz durchschnittliches Kleinstadt Leben in Buckley. Sie geht in die 11. Klasse, und hat neben Jay, dem besten Freund aus Kindertagen, auch noch einige Freundinnen. Am Wochenende feiert sie gerne, und alle freuen sich auf den anstehenden Abschlussball.

Als Violet mit ihren Freunden eine Beachparty feiert und mit Jay auf einem Waterbike auf den See fährt, entdeckt sie ein totes Mädchen im Schilf. Ein gefühltes und visuelles Echo hat sie zu der Ermordeten geführt. Violet ist froh, dass sie sich Jay anvertrauen kann, da ihre Gabe ihr immer mehr Angst macht. Als kurz darauf noch ein totes Mädchen gefunden wird, liegt der Verdacht nahe, dass ein Serienmörder sich in Buckley seine Opfer sucht.

Violet erkennt, dass sie eventuell mithilfe ihrer Gabe die Möglichkeit hätte, den Mörder aufzuspüren, und fasst einen gefährlichen Entschluss. Natürlich dauert es nicht lange, bis der Mörder auf sie aufmerksam wird... Das übliche eben und nach einigen Längen zu Beginn nimmt die Geschichte seinen Lauf.

Die Charaktere sind nichts besonderes aber durchaus nett zum Lesen. Einen Freund wie Jay wünscht sich jedes Mädchen. Doch er ist definitiv zu perfekt: Gutaussehend, witzig, romantisch, mit einer starken Schulter zum anlehnen, einer Portion Eifersucht und natürlich der beschützenden, verständnisvollen Seite. So wirkt er etwas unrealistisch und auch diese "Ich-als-dein-bester-Freund.-habe-dich-schon-immer-geliebt-Nummer" wirkt etwas aufgesetzt. Das Buch enthält jedoch einige romantische Szenen die dann doch "Bauchkribbel"-Potenzial haben. Violets Gefühle für Jay sind für jeden Leser nachvollziehbar.

Violet als Charakter geht leider etwas unter und blieb für mich etwas zu blass. Sie ist liebenswert, witzig, vielleicht etwas schwer von Begriff in mancher Hinsicht, doch man mag sie eigentlich von der ersten Seite an, leider aber nicht mehr. Mich hat auch etwas gestört, dass nie das Entsetzen bei Violet spürbar wird das bei einem normalerweise einsetzt, wenn von zerstückelten Mädchenleichen die Rede ist. Sie verarbeitet es etwas zu gut und macht einfach genauso weiter nach dem sie es etwa zwei Seiten verdrängt hat. Dabei sind es immerhin Mädchen mit Namen und Familien die man zuvor schon kennengelernt hat, auch wenn nicht sehr gut.  Das ändert sich gegen Mitte zum Glück komplett und die eingebauten Passagen aus Sicht des Täters verfehlen ihre Wirkung keineswegs und es wird ordentlich Spannung aufgebaut.

Kimbery Dertings Schreibstil gefällt mir sehr gut, vor allem die Dialoge zwischen Jay und Violet sind ihr wunderbar gelungen. Die Sprache ist einfach, flüssig und herrlich unkompliziert. Man merkt, dass das Buch von Sylke Hachmeister aus dem Amerikanischen übersetzt wurde, die ihr Können, unter anderem, auch schon in drei Büchern der "Biss-Reihe" und der "Panem-Trilogie" gezeigt hat.

Warum das Buch mich aber trotzdem nicht umgehauen hat, weiß ich letztendlich nicht so genau. Es hat mich unterhalten, aber nicht zum nachdenken gebracht.
  Warum? Gute Frage, es war mir dann doch etwas zu oberflächlich, zu vorhersehbar, zu einfach. Ich bin der Meinung, dass man aus dem Ganzen mehr hätte machen können.

Die Geschichte liest sich spannend und flüssig und macht direkt Lust auf den zweiten Band von "Bodyfinder". So verfolgt man die spannende Kriminalgeschichte, aber auch die Geschichte um Jay und Violet ist interessant, auch wenn man sie durchaus etwas weniger hätte behandeln können.
Am Besten hat mir das Ende gefallen! Es bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als perplex auf die Worte "Epilog" zu starren und dann vollkommen verwirrt und in banger Hoffnung die letzten Zeilen zu lesen. Ich möchte hier nicht zu viel vorweg nehmen, aber das Ende ist schlichtweg der Hammer. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen!


Fazit:

"Das Echo der Toten" hat eine seine guten und seine schlechten Momente, hat mich insgesamt gesehen dann doch noch überzeugt. Ein bisschen Mystery, viel Spannung, viel Romantik und ein umwerfendes Ende!


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